Die Reinbach-Wasserfälle: Spritzige und beeindruckende Wanderung mit Kindern in Sand in Taufers (Südtirol, Ahrntal, bei Bruneck)

Wenn wir wandern, brauchen die Kinder immer einen Anreiz, um motiviert zu bleiben: einen tollen Spielplatz, einen raffinierten Geocache, die Gesellschaft anderer Kinder etwa. Jetzt, im Südtirol-Urlaub, war es anders – da reichte zumindest im Ahrntal, wenige Kilometer von Bruneck entfernt, die Schönheit der Natur fürs große Abenteurerglück! Wir haben bei der absolut familientauglichen Wanderung in kurzer Zeit gleich drei Wasserfälle bestaunt, die so atemberaubend daherkamen, dass es uns allen die Sprache verschlagen hat – und das will was heißen! Überhaupt liegen auf diesem Wanderweg, der in Summe etwa 1,5 Stunden dauert (mit Staunen und Fotografieren) und etwa 200 Höhenmeter umfasst Action und Besinnung nah beisammen.

Über den Franziskusweg zur Fly-Line

An der Wasserfallbar im Ortsteil Winkel von Sand in Taufers beginnt der Franziskusweg, auf dem wir uns zu den Reinbach-Wasserfällen hinaufschlängeln. Start ist ein symbolisches Tor, das mit einem „T“ markiert ist – einem „tau“, dem letzten Buchstaben des hebräischen Alphabets. Dass der Weg Franziskus gewidmet ist, bedeutet hier, dass es einige Stationen gibt, die mittels Figuren und Worten zum Nachdenken etwa über Feuer oder Nächstenliebe anregen. Das ist sehr anschaulich und verkürzt auf dieser abwechslungsreichen Wanderung einmal mehr die Zeit.

Der erste Wasserfall: 10 Meter Fallhöhe

Der gut angelegte, breite Weg führt durch schönen Wald – und vorerst nur leicht bergauf. Nach wenigen Minuten hören wir bereits kräftiges Rauschen – und damit ist klar: Das erste Ziel ist tatsächlich in nur wenigen Gehminuten erreicht. Wir gelangen zum ersten Wasserfall, der zehn Meter hinabfällt. Ich weiß aus meiner Lektüre, die ich zur Vorbereitung gelesen habe, dass die anderen Wasserfälle noch mächtiger und beeindruckender werden – aber im Moment kann ich mir das noch nicht vorstellen: ein bildschönes Naturschauspiel tut sich hier vor uns auf!

Nicht verpassen: Der Christuskopf

Eins aber ist an diesem ersten Wasserfall nicht zu toppen: die Felswand zur Linken des Wasserfalls bildet eine Formation, die Christuskopf genannt wird. Warum? Nun ja: Es braucht nicht viel Fantasie, um im Felsen das Profil des Gottessohns zu erkennen. Verblüffend… Übrigens: Ich habe schon Bilder gesehen, bei denen ein Holzrahmen hilft, das Profil zu erkennen. Bei uns war dieser Rahmen nicht aufgebaut, vielleicht wird er im Laufe des Jahres wieder aufgestellt. Falls nicht: Nimm dir unbedingt die Zeit, das Jesus-Profil zu suchen. Es lohnt sich, du wirst staunen!

Der zweite Wasserfall

Eine Viertelstunde geht es nun weiter zum zweiten Wasserfall, über steile Serpentinen.

Am Weg sind viele Steinmännchen zu sehen, und wir passieren Stationen des Franziskuswegs.

Das macht das Wandern leicht, und weil die Temperatur im Wald angenehm kühl ist, geraten wir nicht sehr ins Schwitzen. Dann erreichen wir die Plattform, über die wir Wasserfall Nummer zwei bestaunen können.  Wir sind nicht so dicht dran wie bei der Nummer eins, sondern eher gegenüber. Dennoch erleben wir auch hier ein prachtvolles Naturschauspiel.

 

Der dritte Wasserfall: Wassermassen aus 42 Meter Höhe

Wir ziehen weiter. Es geht weitere 15 Minuten steil bergauf – was aber gut zu schaffen ist. Die Motivation ist nämlich hoch: Je höher wir kommen, desto lauter ist wieder Getöse zu hören, und kühler wird es auch, je näher wir den Massen an Schmelzwasser kommen, das hier von den Gipfeln der umliegenden Berge herunterrauscht. Dann sehen wir unser Ziel – und es ist wirklich der Wahnsinn! Die Massen, die hier über 42 Meter hinabstürzen, sind irre beeindruckend. Meine Tochter, die sonst eher cool reagiert, ist hingerissen. Wir sind sehr schnell sehr nass, denn der Gischtnebel, den die Massen erzeugen, hüllen ihre Umgebung ein. Dass der Wasserfall zu den schönsten Italiens zählt, ist kein Wunder. Der Weg hat sich gelohnt.

Fly-Line oder Kapelle gefällig?

Wir machen auf demselben Weg kehrt. Wir könnten noch weitergehen, über die Brücke, und würden nach 20 Minuten zur ehemaligen Schlosskapelle gelangen, zur Franz- und Klarakapelle, und zum offiziellen Ende des Besinnungswegs mit Torbogen sowie zum Gasthaus Toblhof, aber die Kinder zieht es zurück. Was wir allerdings wirklich bedauern: Dass die sogenannte Fly-Line noch nicht geöffnet hat. Damit hätten wir, von hier oben, ähnlich wie in einer „Seilbahn“ in Kletterparks in wenigen Minuten von oben bis nach unten zurück zum ersten Wasserfall „fliegen“ können. Falls du das Glück hast, zu den Öffnungszeiten der Fly-Line vor Ort zu sein, findest du auf der Website alle Informationen dazu: zur Fly-Line

Dennoch ist auch der Rückweg gut zu schaffen, in einer halben Stunde sind wir wieder unten, und testen die extra lange Murmelbahn am Ausgangspunkt an der Wasserfallbar aus, die Hindernisse wie Kuhglocken passiert.

Die Anfahrt zu den Reinbach Wasserfällen

Zum Ausgangspunkt der Wanderung gelangst du über den kostenpflichtigen Parkplatz des Ortsteils Winkel in Sand in Taufers – direkt an der Wasserfallbar.

Ein Kommentar bei „Die Reinbach-Wasserfälle: Spritzige und beeindruckende Wanderung mit Kindern in Sand in Taufers (Südtirol, Ahrntal, bei Bruneck)“

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