„Mama, lass uns Holunderblütensirup machen“. Mit dieser Idee kam meine Tochter von der Schule nach Hause. Ich schaute sie an wie ein Auto. Holunderblütensirup selbst machen? Ja, wie soll das denn gehen? Meine Erstklässlerin wusste es. Sie hatten ihn in der Klasse bereits gemacht. Die Schüler hatten selbst Holunderblüten gepflückt, den Sirup angesetzt – und zwei Tage später mit Sprudelwasser vermischt getrunken. Es sei ganz einfach zuzubereiten.
Meine Tochter hat mir erklärt, wie es geht, und ich bin schwer beeindruckt davon, dass sie so etwas Tolles in der Schule lernt, denn: Holunder wächst bei uns praktisch überall, und ich denke: Bei Euch auch. Wie blind ich bisher war, dass ich das nicht wusste und konnte!
Der Sirup ist schnell gemacht, es schmeckt köstlich – nicht nur vermischt mit Wasser, auch etwa im Trendgetränk Hugo macht er sich bestens – oder mit Rum, als Likör. Bereitet Euch doch auch einen zu: Es ist ein wundervolles Gefühl, mit der Heilpflanze aus der Natur selbst ein super leckeres Getränk zu kreieren. Wenn Ihr einmal den Blick dafür habt, was genau Holunder ist, werdet Ihr ihn – wie wir – gleich überall sehen. Die Blütezeit ist von Mai bis Juli, wir stecken also mitten drin in der Holunderblüten-Hochsaison.
Zutaten für den Holunderblütensirup – direkt aus der Natur
Das braucht Ihr für den Sirup:
– 15 bis 20 Blütendolden (sammelt nur welche, auf denen wenig Insekten sitzen, vor allem Blattläuse machen es sich nämlich gern auf Holunderblüten gemütlich. Sammelt besser bei Sonnenschein, denn Regen wäscht das Aroma weg. Schüttelt die Dolden am besten nochmal daheim überm Waschbecken aus, manche Insekten entdeckt man nämlich nicht sofort. Bitte wascht die Blüten nicht, denn auch dann verlieren sie etwas Aroma. Und lasst noch Blütendolden für die Bienen übrig! Und: Verwechselt Holunder bloß nicht mit giftigem Zwergholunder: Googelt die Unterschiede, bevor Ihr zum Sammeln loszieht.)
– 2 Liter Wasser
– 2 Kilo Zucker
– 2 Bio-Zitronen, gewaschen und in Scheiben geschnitten
– 1 Päckchen Zitronensäure.
Zubereitung
Holunderblütensirup – so geht’s:
- Wasser mit Zucker zum Kochen bringen und ein bisschen vor sich hin blubbern lassen.
- In einer Schüssel die Blüten (ohne die dicken Stängel), die Zitronenscheiben und die Zitronensäure vermischen und anschließend den etwas abgekühlte Zuckersirup darübergießen.
- Alles dunkel und kühl stellen, und ab und zu mal umrühren, nach zwei Tagen abseihen und nochmal kurz aufkochen.
- Jetzt gilt es, den Sirup heiß in eine saubere Flasche zu füllen und immer wieder zu verwenden.
Er sollte bei kühler und dunkler Lagerung sechs bis 12 Monate haltbar sein.
Köstlich!
Für den Herbst wollen wir übrigens noch Holunderblüten sammeln und trocknen lassen, um ihn zum Tee zu machen. Aber das ist ein anders Thema.