Familienreise: Urlaub mit Freunden – oder doch lieber alleine?

Wir haben in diesem Jahr beim Urlaubmachen eine Premiere erlebt – und dabei ging es nicht um ein neues Land, das wir bereist hätten, eine neue Sehenswürdigkeit auf unserer Bucket List oder eine exotische Frucht. Wir sind in diesem Jahr zum ersten Mal gemeinsam mit einer befreundeten Familie verreist, und es fühlte sich im Vorfeld wie ein Trip in unbekannteste Gefilde an, obwohl die Reise zu „unserem“ Hotel in Kreta führen würde, in dem wir bereits zwei Mal waren. Wie es war, werde ich in diesem Beitrag verraten. Doch eins vorneweg, macht euch keine Sorgen: Wir werden unsere Freunde auch nach dem Urlaub wiedersehen …

Wer eine Reise ohne Kompromisse machen möchte, der sollte am besten ganz allein verreisen. Wer mit mehr als einem Kind verreist, weiß auch, welche Diskussionen auszuhalten sind, wenn es um die Entscheidung „Pool oder Strand?“ geht. Solche Fragen potenzieren sich natürlich, wenn gleich zwei Familien am Urlaubsort zusammengewürfelt werden. Dabei geht die Suche nach dem Kompromiss gewöhnlich schon bei der Planung des Reiseziels los. Dieser fiel bei uns allerdings weg, denn wir hatten bereits vergangenen Herbst den inzwischen dritten Aufenthalt im familienfreundlichen Urlaubshotel auf Kreta gebucht, das für uns den perfect place darstellt.

Ein herrlicher Strand vor dem Haus, beste Küche, ein Bus in wenigen Minuten Entfernung, der uns zu den Städten der Insel karrt, und ein liebevolles Kinderprogramm sorgen dafür, dass wir immer wieder hinwollen. Unseren Freunden hatten wir davon erzählt – und plötzlich hatten sie die Idee, ebenfalls dorthin zu wollen. Ob wir etwas dagegen hätten, wenn sie die Reise so buchen, dass es zu einer zeitlichen Überschneidung von sechs Tagen kommt? Nein, natürlich nicht, wir freuen uns, wenn wir euch unser Paradies zeigen können!

Traumurlaub mit Freunden oder: Störung im Paradies?

Was zunächst ziemlich gemein war: Sie waren vor uns in unserem Urlaubshotel! Das Foto, das sie via Whatsapp schickten mit ihnen im Meer vor der atemberaubenden Felsenkulisse, kam uns so vor, als würden sie, ohne zu fragen, in unserem Garten stehen und das Ganze dokumentieren.

Dann aber reisten auch wir an. Wir trafen uns im Miniclub, wo sich unsere Kinder gleich tierisch freuten, ihre Bekannten zu sehen und nicht nur „fremde“ Gesichter. Wir Eltern setzten uns während der Zeit der Kinder-Bespaßung auf einen Frappé mit Meerblick zusammen. Sehr spannend war es zu hören, was die Freunde schon erlebt hatten, und wie sie unseren liebsten Urlaubsort einschätzen! Und klar, dass sie ihn auch lieben!

Die Kinder haben sofort Freunde!

Es war auch wunderbar, gemeinsam Abend zu essen und dabei mit den anderen zu quatschen ( – auch wenn die Tische für uns insgesamt neun Leute im Großraum des Restaurants liegen und nicht so idyllisch draußen am Balkon mit Meerblick, wo wir essen, wenn wir nur zu viert sind). Und am besten war, dass die Kinder in jeder Sekunde des Aufenthalts Spielgefährten haben: im Pool, am Strand, im Meer. Wir Eltern können ziemlich ausschweifend entspannen, weil wir kaum eingespannt werden. Die Kinder sind sich selbst genug!

Obwohl wir alle uns auch sehr viel unabhängig voneinander bewegten, merkten wir: Zusammen zu verreisen bedeutet, Kompromisse zu machen, selbst im Hotelurlaub, bei dem nicht gemeinsam gekocht, eingekauft und aufgeräumt werden muss. Denn wenn wir gemeinsam essen wollten, mussten wir auf die anderen warten, die mit Kleinkind im Schlepp einfach länger für die Vorbereitungen brauchten als wir. Wir verpassten die Minidisco am Abend, die unsere Kinder eigentlich sehr mögen – aber eben nicht so sehr wie das gemeinsame Essen mit den anderen.

Gemeinsam im Fish Spa

Beim gemeinsamen Ausflug in die Stadt wurde die Fahrzeit herrlich durch die andere Familie verkürzt. Vor Ort machten wieder alle Kompromisse. Die anderen warteten, während wir einen Geocache suchten, ich schlug mir einen ausgedehnten Hafenspaziergang aus dem Kopf, auf den die anderen keine Lust hatten. Das werden wir mal nachholen, wenn wir wieder alleine reisen. Was wir dagegen alle mochten: unsere Füße in die Becken eines Fish Spa stecken. Es war wundervoll, dass wir dabei alle beisammen sitzen konnten!

Dann reisten die anderen ab. Das war sehr traurig. Mit wem werden die Kinder jetzt spielen, mit wem werden wir uns unterhalten? Bald aber war es hier wie früher, anders perfekt: Die Kinder lernten neue Freunde kennen. Wir schafften es endlich, viel zu lesen. Beim Trip in die andere Stadt ging alles nach unserem Takt, und Minidisco verpassten die Kinder keine mehr.

Eine Wiederholung einer gemeinsamen Reise? Warum nicht? Aber dann wissen wir vorher schon, dass das nicht ohne Kompromisse und die eine oder andere Einschränkung geht, und zwar umso mehr, je mehr liebe Freunde wir bereichenderweise um uns haben.

Wie ist es bei Euch? Verreist Ihr mit Freunden? Oder lieber alleine? Oder mit der Familie?

2 Kommentare bei „Familienreise: Urlaub mit Freunden – oder doch lieber alleine?“

  1. Ich muss sagen, dass wir noch nie mit Freunden verreist sind, obwohl ich mir das durchaus vorstellen könnte. Und ich glaube, dass man das ganz gut regeln kann. Nicht alles miteinander machen, sondern auch getrennt Zeit verbringen. Das klappt schon.
    LG Anke

  2. Hallo Nadine,
    wir waren auch noch nie mit Freunden weg. Vor den Kindern schon, aber das ist ja was anderes. Weiß auch nicht so recht, ob ich das mögen würde. Ich denke, ich mache mir da zu viele Gedanken. Irgendwie arrangiert man sich schon, aber trotzdem ist es schön, wenigstens im Urlaub, nicht auch noch auf andere Rücksicht nehmen zu müssen. Von daher bin ich da hin- und her gerissen.
    Ich wünsche dir einen schönen Tag und morgen einen entspannten ersten Schultag.
    LG Nicole

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