Eva Ehrentraut weiß, wie es ist, wenn mal was ins Auge geht: Sie ist gelernte Augenoptikerin und hat in einer Augenarztpraxis gearbeitet. Inzwischen ist sie in der Softwarebranche tätig – aber nur bis Feierabend. Nach Dienstschluss geht sie nämlich am liebsten mit ihrem Hund raus in die Natur. Über ihr Leben mit ihrem Hund schreibt die Rheinländerin auf Undercover Labrador; für „Mama und die Matschhose“ hat sie einen Gastbeitrag über die Bindehautentzündung bei Kindern verfasst:
“Mit der kühleren Jahreszeit beginnt auch die Schnupfensaison. Unter das Geräusch raschelnder Blätter mischt sich der Sound schniefender Nasen. Ob groß oder klein, den Kampf mit der laufenden Nase muss fast jeder aufnehmen. Oft aber bleibt es nicht beim Schnupfen. Juckende Augen, gelber Ausfluss und verklebte Augenlider kommen gerade bei Kindern oft dazu – eine Bindehautentzündung ist keine Seltenheit.
Wodurch entsteht eine Bindehautentzündung?
Die Bindehautentzündung ist schnell eingezogen. Bakterien, Pilze oder Viren lösen sie aus und verbreiten sie weiter. Krankheiten wie Masern, Windpocken oder Röteln können eine Bindehautentzündung hervorrufen. Aber auch Schnupfen, Herpes und viele andere Erreger lassen das Auge leiden. Wären das bereits alle Ansteckungsherde, wäre sie manchmal zu vermeiden, aber nichts da: Die Bindehautentzündung hat auch viel mit äußeren Einflüssen zu tun. Auch Zugluft, Dreck (wie Sand), kleine Verletzungen, rheumatische Erkrankungen oder sogar Kontaktlinsen können dazu führen. All dem können wir meist nicht aus dem Weg gehen.
Wie beuge ich einer Bindehautentzündung vor?
Wir können uns schlecht vornehmen, dass unser Kind keine ansteckenden Krankheiten mehr bekommt. Was wir aber sehr wohl machen können: Darauf achten, dass sein kleines Immunsystem intakt ist. Und: Wir führen eine Wartung des Auges durch.
Damit das Auge Erreger sicher abwehren kann, ist es wichtig, dass es mit ausreichend Tränenflüssigkeit versorgt ist: Dann können sich die Erreger nicht festsetzen und werden ausgeschwemmt. Doch wie erreichen wir das? Dadurch, dass wir den Kindern regelmäßig eine Zwiebel unter die Augen halten? Nein: Das würde die Augen zu sehr reizen. Aber wie dann? Ganz einfach: Kinder müssen genug trinken – wir Erwachsene auch. Es ist sehr wichtig, den Körper mit genügend Flüssigkeit zu versorgen – auch im Kampf gegen die Bindehautenzündung. Denn: Ein Teil der aufgenommenen Flüssigkeit wird in Form von Tränenflüssigkeit ans Auge abgegeben. Menschen, die genug trinken, leiden seltener an trockenen Augen.
Ein weiterer Bestandteil eines gesunden Auges ist Vitamin A. Vitamin A ist in Möhren, Eisbergsalat, Mangos und vielem mehr enthalten. Vitamin A wird im Auge an sehr vielen Stellen benötigt – eine gesunde Ernährung kann vorbeugend helfen.
Nun ist unser Auge gewartet – doch wir müssen noch ein Update erledigen.
Um das Auge vor äußeren Einflüssen zu schützen, ist es auch für Kinder sinnvoll, häufig eine Sonnenbrille zu tragen; vielleicht muss es ohnehin eine Brille tragen. Der Vorteil: Brillen halten kleine Partikel sowie Zug ab. Gerade Zug kann ein Auge massiv reizen und zu einer Bindehautentzündung führen. Vorsicht: Bitte, liebe Eltern, achtet auf die richtige Größe.
Bei Krankheiten, die die Nase des Kindes verstopfen, ist es wichtig, sie wieder frei zu kriegen – etwa durch Nasensprays oder Inhalation. So wird verhindert, dass die Erreger direkt durch die Nase ins Auge des Kindes wandern.
Jetzt zur wohl schwierigsten Übung, eine Entzündung zu vermeiden: Es wäre wichtig, das Auge nicht anzufassen. Kinder haben ständig den Drang, daran herumzureiben. Alles, was an Viren und Bakterien an ihren Händen ist, geht dann direkt ins Auge. Gerade, wenn es bereits entzündet ist, sollten die Eltern ihrem Kind erklären, darauf zu achten, die Finger wegzulassen.
Aber was, wenn sich die Bindehautentzündung doch einschleicht?
Wenn die Bindehautentzündung ausgebrochen ist, schauen wir uns das Auge genau an. Ist gelber Ausfluss zu sehen, besteht der Verdacht auf Fremdkörper oder schmerzt das Auge, geht es sofort zum Augenarzt. Verletzungen am Auge können sehr weh tun, oft braucht der kleine Patient dann medikamentöse Unterstützung. Auch der gelbe Ausfluss spricht für eine eitrige Bindehautentzündung, diese sollte in der Regel mit Antibiotika behandelt werden.
Handelt es sich um eine ansteckende Form der Bindehautentzündung, gilt es, die Umgebung häufig zu desinfizieren, etwa Türklinken, Fernbedienungen, den Tisch und vieles mehr. Auch regelmäßiges Händewaschen aller Familienmitglieder hilft, das Ganze in Schach zu halten.
Tränt das Auge und ist es durch äußere Einflüsse gereizt, hilft es oft, es auszuspülen und ihm Ruhe zu gönnen.
Bindehautentzündung: Bitte keine Kamille
Viele schwören darauf, Kamille als Tee aufzukochen und den feuchten Teebeutel auf das geschlossene Auge zu legen. Die beruhigende und entzündungshemmende Wirkung der Kamille soll die Heilung vorantreiben. Leider ist das nicht so! Kamille hat kleine Widerhaken. Fließt die Kamille ins Auge, kann dies zu einer größeren Reizung führen und alles sogar verschlimmern. Die Kamille als Augen-Heilmittel ist überholt, sie hat bei Bindehautenzündung nichts verloren.
Liebe Eltern: Nun kann die Schnupfensaison kommen. Wir nehmen den Kampf auf. Ich hoffe, dass Ihr mit diesen Tipps die eine oder andere Bindehautentzündung bezwingt oder besser noch: ganz vermeidet. Im Zweifel: Geht mit Eurem Kind lieber einmal mehr zum Arzt, als einmal zu wenig.”
Liebe Nadine,
Bindehautentzündung kann echt schmerzhaft sein. Ich hatte sie selbst schon! Danke für deine Tipps. Das mit der Kamille wusste ich zum Beispiel auch nicht.
Liebe Grüße
Chris
Meine Kinder hatten Gott sei Dank noch nie eine Bindehautentzündung und ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich einmal eine gehabt habe. Trotzdem Danke für die Tipps. Kann uns ja jederzeit auch mal erwischen.