Wenn du seit zehn Jahren immer dieselbe Antwort bekommst: “Nudeln!”

Bei meiner Bloggerfreundin Susanne von “Ich lebe, jetzt!” sind es inzwischen 15 Jahre, dass sie immer dieselbe Antwort bekommt: “Nudeln!”. Das schrieb sie neulich auf Instagram – und erleichterte mich: Es ist also nicht nur bei uns so! Bei uns sind es allerdings erst zehn Jahre, seit quasi nur ein einziges Gericht verlangt wird, meist sogar zwei Mal am Tag – mittags und abends. Zehn Jahre – also, seit die Tochter sprechen kann. Seither gibt es Nudeln, Nudeln, Nudeln.

McDonald’s? Pizza? Nein: Immer nur Nudeln!

Und es ist wirklich nicht so, dass meine Kinder nichts anderes kennen würden. An ihrem Geburtstag hätte die Tochter kürzlich die Wahl aus praktisch allen Gerichten dieser Welt gehabt. Sie hätte sich zum Beispiel Pfannkuchen, Pizza, Braten, Essengehen, McDonald’s wünschen können. Aber? Der größte Wunsch waren Nudeln mit Lachs-Sahne-Sauce für mittags, und für abends Lasagne. Immerhin vergleichsweise originelle Nudeln, meist tun es nämlich Nudeln mit Bolognese-Sauce. Übrigens: Bitte nicht mit Spaghetti, lieber nur Penne – das gilt jedenfalls für die Tochter.  

Natürlich: Nudeln!

Ist das gut, ist das schlecht? Ich weiß es nicht. Ich weiß auch, dass ich in meiner Kindheit gerne öfter Nudeln gehabt hätte, und es stattdessen aber Kartoffeln, Reis und vielleicht sogar mal, igitt, Couscous und eher kein Erbarmen mit mir gab. Heute aber bediene ich mich gerne mal etwa an Kartoffeln. Aufgrund frühkindlicher Prägung? Oder einfach: Weil es sie wirklich selten gibt und ich doch Abwechslung schätzen würde, es aber bei uns überwiegend Nudeln, Nudeln, Nudeln gibt?

Sie sind ja praktisch – so schnell gemacht, so gut haltbar. Und auch die gekühlten Nudelreste halten sich noch zwei Tage im Kühlschrank. Allerdings bleibt selten etwas übrig: Die Kinder schaffen, sie sind ja im Wachstum, oft fast sagenhafte 500 Gramm, allein zu zweit. Und ich möchte hier deutlich machen: Sie haben absolutes Normalgewicht, sind sogar eher dünn als kräftig.

Und schadet das?

Hartweizengrieß ohne Ei, aus denen Nudeln heutzutage typischerweise sind, bestehen zu rund einem Viertel aus Kohlenhydraten, einem Gramm Fett und vier Gramm Protein. Mit 150 Kalorien pro 100 Gramm sind sie keine echten Dickmacher – die Saucen sind es, die zu Buche schlagen, etwa fettreiche Bolognese-, oder Sahnesaucen. Weniger Kalorien haben Tomaten- oder Gemüsesaucen, und das ist toll zu hören: Denn wenn er in einer Lasagne steckt, bekomme ich sogar Spinat in die Kinder hinein. 

Und dann gilt natürlich auch: Nudeln sind nicht gleich Nudeln, Vollkornnudeln sind wesentlich gesünder als weiße Hartweizennudeln, zumal sie einen höheren Ballaststoffanteil aufweisen. Daher ein Tipp aus Nudelhausen: Dinkelnudeln funktionieren – jedenfalls bei meinen Kindern – mindestens genauso gut wie “weiße”. “Normale” Vollkornnudeln schmecken ihnen zu erdig – aber Dinkel geht tatsächlich immer und ist auch einigermaßen gesund. Super Sache! 

Das Nudel-Fazit

Ich kann also ein Fazit ziehen: Nudeln sind okay, vor allem, wenn sie aus Dinkel und auch mal mit Gemüsesaucen daherkommen. Es gibt schlimmere Kindheits- und Jugendsünden. Ich bin dennoch gespannt, ob es auch in den kommenden Jahren nur diese eine Antwort (“Nudeln!”) geben wird – oder ob mir meine Süßen doch mal eine Kartoffel vom Teller klauen. Und wenn nicht? Dann bleibt es halt bei “Pasta – und Basta!”.

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