Es ist nicht so majestätisch-angeberisch wie die Alpen, die Seen der Gegend sind nicht meeresähnlich groß und mächtig. Und doch: Alles ist wunderbar verwunschen hier, zauberhaft schön. Die Gegend ist aus vielen Ecken Deutschlands überraschend schnell zu erreichen, von Frankfurt, Leipzig, Dresden – bis Berlin. Die Rede ist vom Fichtelgebirge, von meiner Süßen unwissend-herrlich „Wichtelberg“ genannt.
Meiner Meinung nach gehört es zu den am meisten unterschätzten Urlaubsregionen des Landes, dabei gibt es hier so viel zu sehen, zu erleben, zu erholen. Mittendrin in der hügeligen Märchenlandschaft liegt im Ort Warmensteinach ein kinderfreundliches Familienhotel: das Familotel Krug.
Rutsche mit Aussicht
Und genau wie die Landschaft hier hatten wir vorab auch das Hotel unterschätzt. Aus Unwissenheit hatten wir in der Grenzregion zur Tschechischen Republik einfach nicht mit so einem großen, bestens geführten Haus gerechnet, das alles, wirklich alles bietet, was Kinder- und Elternherzen begehren. Unser Traumwochenende hier, im Herzen des Fichtelgebirges, begann schon mit dem Weg vom Parkplatz zur Rezeption, der vorbei an tollen Spielplätzen mit Seilbahn und Riesenrutsche samt toller Aussicht übers wohltuende Hügelland führt. Durch den Garten des Hotels, der uns Eltern eine herrliche Schwungliege präsentierte, auf der wir es an diesem Wohlfühl-Wochenende tatsächlich schaffen sollten, Hunderte von Seiten in unseren Büchern zu lesen, weil unsere Mäuse einfach gut beschäftigt waren, auch ohne unser Zutun.
Familotel Krug: Bereit für alle Sonderwünsche
Wir kamen an unserem neuen Sehnsuchtsort freitagabends an, kurz vor dem Abendessen. Und wurden gleich mal gefragt, ob die Kinder vor uns Erwachsenen oder zeitgleich essen wollen. Ob sie lieber kleine Portionen auf einem kleinen Teller oder richtig viel essen wollen. Ob sie lieber eine Kinder-Version des Erwachsenen-Menüs oder Nudeln mit Sauce möchten. Bedürfnisorientiert nennt man diese Einstellung auf Kinderwünsche wohl in Pädagogensprech.
Veganer, Vegetarier, Fleischesser: Alle sind willkommen.
Bedürfnisorientierung gilt hier nicht nur für Kinderwünsche. Auch wer sich vegetarisch oder vegan ernähren will oder spezielle Anforderungen aufgrund einer Allergie hat, muss es einfach mitteilen. Die Küche des Krugs ist auf all das bestens eingestellt.
Quasi noch beim Abendessen geht es aber erstmal weiter im Kinderprogramm: Gleich um die Ecke der Esszimmer befindet sich nämlich ein Indoor-Spielplatz. Das finden wir gut und schlecht. Schlecht, weil die Kinder auf diese Weise nur für die Dauer ihres Essens am Tisch zu halten sind. Gut, weil sie ohnehin nie länger als für die Dauer ihres Essens ruhig sitzen bleiben – und so wenigstens gleich beschäftigt sind, ohne zu quengeln. So können wir in Ruhe weiteressen, in Ruhe unser Getränk genießen. Und den Danach-Espresso. Wunderbar!
Gute-Nacht-Schwimmen
Nach dem Essen ist längst nicht Schluss mit lustig: Der Hotelpool samt Sauna ist hier bis 21.30 Uhr geöffnet, was ich bisher selten erlebt habe. Wir finden das klasse, waren wir doch zuerst ein bisschen enttäuscht, dass wir erst zum Abendessen angekommen sind, und dachten, wir könnten nicht mehr schwimmen. Pustekuchen! Wir holten jetzt das vermeintliche Versäumnis nach und plantschten sowohl im wunderbaren Kinderbecken mit Regenbogenrutsche sowie dem größeren Becken mit all seinen Utensilien, wie etwa einem Kinderboot von BIG. Für Mama und Papa gab es zudem je einen Saunagang. Das war alles spaßig! Angenehm müde sind wir hinterher in die Betten unseres großzügigen Familienappartments gefallen, dessen Fenster, wie wir am nächsten Morgen sahen, auf eine herrliche Pferdeweide zeigten.
“Hast du einen Clown gefrühstückt?”
Kennt Ihr den Spruch: „Du bist aber lustig heute. Hast du einen Clown gefrühstückt?“ Jedenfalls: Hier gibt es wirklich einen Clown zum Frühstück. Er ging von Tisch zu Tisch und schüttelte allen Kindern die Hände. Die waren natürlich begeistert (- auch wenn unser Kleiner viel Respekt vor dem Spaßmacher hatte). Wir Großen waren hingegen begeistert vom Büffet, das von Lachs über Obst und frisch gebackenen Brot und Brötchen keine Wünsche offen ließ. Und über die bemalten Eier lachten wir mindestens so wie über den Clown.
Vom Clown zur Kinder-Bespaßung
So gestärkt, ging es für die Kinder in die Betreuung. Es war Malen angesagt, an anderen Tagen steht noch Spektakuläreres auf dem Programm, Schatzsuche, Pizzabacken, Lagerfeuer, Feuerwehr-Besuch, Gespensterwanderung. Auch Ponyreiten ist möglich, es kann im benachbarten Pferdehof gebucht werden. Wir Eltern lesen derweil, und als wir uns mittags wiedersehen, machen wir einen gemeinsamen Ausflug. Was das Ziel betrifft, haben wir die Qual der Wahl, denn es gibt hier irre viele Freizeitmöglichkeiten. Es gibt malerische Seen, Berge wie etwa den Ochsenkopf, auf dem ich im vergangenen Winter beim Skifahren war (-wodurch klar ist: Das Familotel ist auch eine gute Winter-Unterkunft, da hier sogar ein paar nette Skihänge in der Gegend sind. Keine mächtigen wie in Österreich etwa, aber es gibt ein paar hübsche, familienfreundliche Pisten). Weil die Sonne so schön scheint, entscheiden wir uns für den nahe gelegenen Fichtelsee, den wir komplett umrunden.
Tolle Ausflugs-Möglichkeiten
Vom Hotel liehen wir uns für diesen Spaziergang einen Zwillingsbuggy, da wir uns keine quengelnden Kinder zumuten wollten, die wir am Ende ohnehin nur tragen würden ;-). Am nächsten Tag besuchten wir übrigens den Wildpark in Mehlmeisel, der auf Brücken über die Tierpfade führt. Wer nicht weiß, was er unternehmen soll: Das Hotelpersonal gibt gerne viele Tipps.
Trotz der beeindruckenden Schönheit der Umgebung sind wir nach beiden Ausflügen froh, zurück ins Hotel zu kommen. Wir fühlen uns einfach wohl, mit den Spielecken und Spielplätzen überall, bei den netten, anderen Familien und dem Schwimmbad.
Auch wenn das Hotel hochprofessionell geführt wird, blitzt viel Familiäres durch, im besten Sinne. Hotelchefin Elke Diezinger etwa hat eine ihrer Leidenschaften – Wildkräuter – zum Zweitberuf gemacht und ist ausgebildete Kräuterpädagogin. Das spüren ihre Gäste nicht nur durch die angebotenen Aktivitäten – sie bietet etwa Un-Kraut-Spaziergänge und Kräuterwanderungen an; sondern auch beim Abendessen. Beim wunderbaren Grillabend etwa veredelten ihre Kräuterkreationen die frischen Gerichte, und besonders köstlich fand ich sowohl die Schafgarbe- als auch die Rosenblütenbutter. Sowas Feines!
Ich könnte noch so viel mehr von der Liebe zum Detail in diesem wunderbaren, familiengeführten Haus erzählen – aber am Ende sollte sich jeder selbst ein Bild davon machen. Wer das plant, trifft dabei vielleicht auf uns: Wir kommen bestimmt wieder.
Weitere Infos findet Ihr auf der Homepage des Hotels.
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Klasse Bericht. Ich bin totaler Fan von Familotels.
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