Sachsen-Anhalt hat entschieden: Skifahrten wird es künftig an den Schulen nicht mehr als Teil des regulären Schulsportunterrichts geben. Der Grund? Geld, Zeit, Aufwand. Nicht einmal ein ökologisches Argument wird angeführt – und dafür hätte ich ja noch Verständnis gehabt.
Stattdessen geht’s ums Budget: 200.000 Euro hat das Land letztes Jahr für die Fahrten in den Schnee ausgegeben – fast die Hälfte des gesamten Topfes für alle Lehrer-Dienstreisen. Klar, dass man da schaut, wo gespart werden kann. Aber muss es ausgerechnet das sein?
Denn: Skikurse sind viel mehr als ein bisschen Sport auf Brettern.
Für viele Kinder in Sachsen-Anhalt ist das die erste Berührung mit Wintersport – und manchmal auch die letzte. Es ist ein echtes Naturerlebnis. Es geht um Gemeinschaft, ums Über-sich-Hinauswachsen, ums Miteinander. Gemeinsam auf dem Berg sein, gemeinsam über den leichten Sturz lachen. Die Abende in der Jugendherberge mit Spielen, Disco, gemeinsamem Essen.
Wenn, dann sollen Schulen solche Fahrten nur noch in den Ferien und auf eigene Faust organisieren – inklusive kompletter Eigenfinanzierung durch die Familien. Realistisch? Nee … Und das bedeutet: Wieder sind es die Kinder, deren Eltern sich das leisten können, die so etwas erleben dürfen.
Ich finde das richtig schade.
Mein eigener Skikurs war ein echtes Highlight meiner Schulzeit, überhaupt: ein Höhepunkt meiner Kindheit. Gerade jetzt, wo so viel Unterricht ausfällt, wo Sport und Bewegung eh schon zu kurz kommen, wo Kinder immer mehr Zeit drinnen verbringen: Da braucht es solche Ausnahmen, solche besonderen Momente. Gerade jetzt!
Und wenn man sich schon entscheidet, etwas so Wertvolles zu streichen – warum dann nicht wenigstens mit dem Argument, dass es nicht nachhaltig ist? Dass Busfahrten in die Alpen klimaschädlich sind – damit könnte ich leben. Aber “zu teuer und zu aufwendig”? Ganz ehrlich: Das klingt eher nach Verwaltung als nach Bildung.