Erstkommunion in Pandemie-Zeiten: Segen auf Umwegen?

Dass sie in der dritten Klasse erstmals zur Kommunion gehen würde, damit rechnete meine Tochter schon lange. Dann aber kam die Corona-Pandemie dazwischen – und mit ihr viele Planänderungen. Denn in der Regel, so ganz ohne Pandemie, findet die Kommunion am Weißen Sonntag statt, dem ersten Sonntag nach Ostern, an dem viele katholische Mädchen und Jungen erstmals an der Eucharistiefeier teilnehmen.

 

Kommunion: Verschoben in den Lockdown

Bei uns wurde dieser traditionelle Kommunions-Termin verschoben. Leider nicht in den Herbst, was viele Eltern begrüßt hätten, weil man hoffte, die Pandemie bis dahin aufgrund vieler Impfungen vielleicht stärker zurückgedrängt zu haben. Doch nein, Mitte Juni soll sie nun stattfinden – in einem Monat also, in dem uns die Pandemie-Lage nicht wesentlich hoffnungsvoller erscheint als jetzt. Vor allem aber: Die Vorbereitung, die in diese Zeit jetzt fallen sollte, kann nicht wie in anderen Jahren stattfinden. Gruppenstunden wurden genau wie die Präsenzpflicht im Unterricht abgesagt – obwohl wir coronakonform nur 3-köpfige Mini-Gruppen gebildet hätten. Wegegottesdienste, die sonst sehr interaktiv sind, finden zwar statt – aber eben weniger kindgerecht als in anderen Jahren. Ob die Kinder da wirklich mitschneiden, worum es geht?

 

Die Kommunionskerze wird in diesem Jahr nicht in einer Gruppe gebastelt.

Die Kommunionsfeier – nur mit einer haushaltsfremden Person?

Und der Tag selbst? Das Sakrament kann natürlich empfangen werden. Aber sollte der Tag der Kommunion nicht generell ein Festtag sein? Und kann es ein solcher werden, wenn man vielleicht nur mit einer haushaltsfremden Person feiern kann? Vielleicht nur auf dem heimischen Balkon statt im tollen Gasthaus? Will man das?

Es bleiben wenige Optionen. Es genau so mitzumachen. Auf die Option, das Ganze in den Herbst zu verschieben, haben wir Eltern leider keinen Einfluss. Falls es noch zu einem harten Lockdown kommt, kann es erzwungenermaßen dazu kommen – was ich natürlich nicht hoffe. Aber passieren kann das. Dritte Option: Wir verschieben die Kommunion für unsere Tochter ins kommende Jahr in der Hoffnung, dass sie dann tatsächlich gut vorbereitet zur Erstkommunion gehen kann, inklusive Fest, wie man es sich für sein Kind wünscht. Damit sie auch wirklich weiß, was da passiert.

 

Auf Abstand zu den Mitschülern

Der Nachteil: Die Tochter begeht diesen Schritt dann nicht mit ihren Mitschülern und Freunden, sondern mit den jetzigen Zweitklässlern. Aber: von den Klassenkameraden hat sie so, wie es jetzt ist, auch kaum etwas, weil jeder auf Abstand gehen muss. Man sieht sich in der Kirche, das war es aber auch.

Eine Familie aus der Klasse hat bereits jetzt entschieden, ins kommende Jahr zu wechseln. Wir haben uns noch nicht festgelegt, aber da man in diesem Jahr ohnehin kein Fest organisieren würde, gäbe es auch nichts abzusagen – auch nicht, wenn wir erst kurzfristig ins kommende Jahr switchen. Gerade aber denken wir, wir sollten es tun.

Wie sieht es bei Euch aus? Hatten Eure Kinder vielleicht schon am Weißen Sonntag Ihre Erstkommunionsfeier? Wie war es für Euch? Oder verschiebt Ihr auch – allein oder mit der gesamten Gemeinde? Erzählt mal!

 

Ein Kommentar bei „Erstkommunion in Pandemie-Zeiten: Segen auf Umwegen?“

  1. Bei uns sollte es durchgezogen werden gegen den Willen der Eltern – der Elternabend wurde einfach 2 Tage vorher abgesagt. Es fanden nur die Weggottesdienste statt, die ganze Vorbereitung ist gestrichen worden und eigentlich habebn die Kids keine Ahnung. Wir haben jetzt auf unsere Forderung und einer Umfrage hin (wir waren so schlau und haben uns abgesprochen) einen neuen gemeinsamen Termin im Juli und hoffen einfach weiter. Angeboten wurde aber nur durchziehen am 11.4. oder an irgendeinem Gottesdienst nebenbei – wir haben aber alle den gemeinsamen Termin zusammen angegeben und so hat das wenigstens geklappt (in den dazugehörigen Nachbargemeinden haben sich manche für den 11.4. entschieden weil es eben nur so nebenbei sein sollte). Schlecht finde ich dass keine virtuelle oder wenigstens eine Gruppenstunde im Freien mit Abstand angeboten wird. Und wohl auch nicht mehr angedacht ist, genausowenig wie Ausflug und Co. Die Kinder müssen doch schon auf so viel verzichten so dass wir hoffen dass wenigstens mit den Paten ein Fest im Freien möglich ist – besser als gar nichts. Und wenn es da auch schlecht aussehen sollte hoffen wir dass wir den Termin nochmal gemeinsam verschieben dürfen.

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