Na, hattet Ihr als Kinderlose auch Angst, dass Euer bisheriges süßes Leben vorbei ist, sobald Ihr Kinder habt? Ich (teilweise) schon. Reisen, Arbeiten, Freunde treffen – es gab viele Bereiche, bei denen ich davon ausging, sie seien während der kommenden 18 Jahre ziemlich tabu für mich. Ich ging davon aus, dass ich rund um die Uhr nur für die Kinder da sein würde, erst als Futter- und Wickelmuddi, dann als Kinder-Taxi und Nachhilfe-Lehrerin. Das alles bin ich natürlich auch gewesen und bin es noch – aber das heißt nicht, dass vieles andere nicht ebenfalls zufriedenstellend stattfindet. Was besser läuft als erwartet:
1. Fernreisen. Kurz bevor ich schwanger wurde, war ich mit meinem Süßen noch in Thailand. Noch einmal in die Ferne schweifen, dachten wir uns, bevor wir nur noch kinderlieben Urlaub auf dem Bauernhof im Schwarzwald und bestenfalls noch in einem Appartement an der Nordsee haben können. Von wegen: Fernreisen ist auch mit Kindern gut möglich, sie stecken (in unserem Fall) lange Flüge besser weg als wir Erwachsene und erkunden die Länder mit großer Neugier und Offenheit. Südafrika? Das hat uns allen gefallen. Mehr davon!
2. Essengehen. Zugegeben: Es gab eine Zeit, da war das nicht so cool: als unsere Kinder jeweils ungefähr zwei waren und nicht länger als 30 Sekunden am Platz sitzen konnten. Inzwischen sind sie drei und sechs und lieben es, im Restaurant bestellen zu dürfen, wonach ihnen ist (- und ja, das sind meistens irgendwelche Nudeln – dasselbe also, was sie auch zu Hause am liebsten mögen). Mein Süßer und ich genießen das Essengehen ebenfalls: Es ist toll, mal nicht für die ganze Meute kochen und anschließend auch nichts aufräumen zu müssen. Das schätze ich mehr als damals, als Kinderlose – und finde Essengehen daher inzwischen mindestens so toll wie früher.
3. Einkaufen: Viele Mütter, die ich kenne, gehen regelmäßig ohne Kinder zum Einkaufen. Ich finde Shoppen mit meinen beiden ehrlich gesagt nicht schlimm: Wenn ich sie einbinde und etwa Bananen oder Kekse suchen lasse, dann klappt es auch im Lidl. Und falls sie doch jammern, ziehe ich die Geheimwaffe und sage: „Wenn Ihr brav seid bis zur Kasse, gibt es dort ein Überraschungsei.“ Das funktioniert.
4. Partys: Ja, Feiern ist inzwischen anders. Wir feiern eher mit Freunden, die auch Kinder haben, was aber natürlich nicht anstößig ist, sondern meistens ziemlich lustig. Und sollte uns eine Feier mal nicht gefallen, sagen wir: „Ach, wisst Ihr, die Kinder müssen ins Bett.“ Und tschüss. Diese Ausrede hatte ich früher nicht, was ich im Nachhinein sehr bedaure.
5. Arbeiten: Ja, auch das geht mit Kindern. Immerhin gehen sie in den Kindergarten, und das meistens gerne. Nicht bis spätnachmittags, so kurz nach dem Mittagessen will ich sie meistens abholen.
6. Haushalt: Ja, es ist oft chaotischer als früher, weil es zwei Persönchen mehr gibt, die schmutzen. Aber, man höre und staune: Sie helfen beim Aufräumen und Saubermachen. Und ich muss gestehen: Meine Tochter ist sogar ordentlicher als ich es bin.
7. Me-Time im Badezimmer: Klar habe ich die nicht täglich und ständig, aber immer wieder. Mein Geheimrezept: Ich stecke die Kinder in die Badewanne, mit viel bunter Farbe, Blubber und der Meerjungfrauen-Barbie. Damit sind sie gut beschäftigt. So gut, dass ich währenddessen Augenbrauen zupfen kann, die Beine rasieren und cremen, Gesichtsmaske auflegen – und alles, womit sich frau halt mal so verwöhnt und pflegt. Während ich sie plantschen lasse, wird das Badezimmer freilich geflutet. Aber siehe 5. – sie helfen ja so schön beim Saubermachen…
Ich finde es klasse es von dieser Seite zu betrachten! Eine gute Einstellung!