Seit genau einem Jahr ist mein „kleiner“ Sohn jetzt ein Kindergartenkind: der 1. Dezember vergangenen Jahres war sein erster Tag im Kindergarten, da war er auf den Tag genau zwei Jahre und zehn Monate alt. Was sich verändert hat, seit er – wie seine Schwester übrigens – in der Einrichtung ist? Jede Menge!
- Unbekannte Kinder und Erwachsene erkennen meinen Sohn beim Einkaufen oder auf dem Spielplatz, rufen seinen Namen und winken ihm zu. Auch er kennt Leute aus dem Kindergarten, etwa „die Mama von Emily“.
- Es kommt vor, dass wir im Einkaufszentrum sind und der Sohn auf einen Pullover deutet. „Den hat der Leo auch“, sagt er. Dasselbe passiert etwa im Supermarkt: „Diese Waffel hat John immer in der Brotzeitdose – die will ich auch!“
- Er hat eigene Freunde und nicht mehr nur die seiner großen Schwester. Er besteht auch immer öfter darauf, dass sie, an deren Rockzipfel er anfangs hin, nicht mit ihm und seinen Jungs spielen darf.
- Auch eigene Viren hat er: Zumindest war er der erste in der Familie, der die Hand-Fuß-Mund-Krankheit hatte. Seine Schwester hatte sie erst kurz nach ihm…
- Er isst plötzlich Speisen, die er vorher nicht mal ignoriert hätte. Fleisch, Saucen – sogar Salat!
- Er will nicht mehr aus Gläsern „in Mädchenfarbe“ trinken, und bevorzugt nun „Jungstiere“ wie Dinos, Drachen und Krokodile. Gut ist, dass er nun nicht mehr mit seiner Schwester um den Lillifee-Teller streitet. Rosafarbene Donuts mag er allerdings immer noch.
- Wenn sich jemand bei ihm entschuldigen soll, besteht er darauf, dass es „mit Hand“ passiert. Er wiederum reicht auch das Händchen, wenn er was angestellt hat.
- Er war bereits ein paar Mal zum Spielen eingeladen, und auf einen Geburtstag.
- Sein Wortschatz explodiert, und seine Sätze werden immer komplexer. Als ich neulich sagte, ich würde für „Papa und mich“ kochen, sagte er: „Ich finde es blöd, dass du nur für Euch kochst.“ Find ich immens, jedenfalls für einen 3-Jährigen (- 3 Jahre und zehn Monate…).
- Er kann plötzlich Tischgebete, Lieder, Tänze. Und führt all das mit Hingabe auf.
Warum wir uns übrigens dafür entschieden haben, beide Kinder in dieselbe Kindergartengruppe zu stecken – das lest Ihr hier.
Das mit den Mädchen- und Jungsfarben ist ja bescheuert. Da arbeiten wir die ersten Jahre an der Konditionierung für eine Geschlechtergleichstellung, indem wir eben nicht bübchenblau und prinzessinnenrosa einkaufen und dann wird das alles prompt zunichte gemacht. Ich finde das außerordentlich ärgerlich. Konntest du beobachten woran es genau liegt?
Ich kann es mir nicht erklären. Auch noch zu Beginn der Kindergartenzeit mochte er Rosa sehr gerne und hat auch gesagt, dass er die Farbe gerne sieht – völlig unbeeinflusst von allem und jedem. Dann wurde ihm Rosa wohl irgendwie madig gemacht. Es ist wirklich extrem, dass er nicht nur von “Jungsfarben”, sondern eben auch von “Jungstieren” (was eher wilde Tiere wie Krokodile sind) spricht. Da versuche ich, zu erklären, dass meines Wissens nach 50 Prozent der Krokodile weiblich sind, hilft aber alles nichts. Vermutlich wollen die Kinder irgendwo dazugehören im Kindergarten – und die “Jungsgruppen” nehmen halt dann Farben und Tiere für sich in Anspruch. Oder so. Ich find’s auch schade und hab mich früher gefreut, wie er sich einfach über die Farbe Rosa freuen konnte.
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