Seit Beginn diesen Jahres war es amtlich: Ich hatte kein Baby mehr. Auch mein Sohn ist in den Kindergarten gekommen, in denselben wie unsere Tochter, seine um zwei Jahre ältere Schwester. Lange hatten wir überlegt, ob sie als Geschwisterkinder zusammen in einer Gruppe sein – oder doch getrennt in den Kindergarten gehen sollen. Um es vorweg zu nehmen: Wir haben uns für eine gemeinsame Gruppe entschieden.
Im Kindergarten unseres Nachbarmädchens dürfen Geschwisterkinder quasi per Gesetz nicht gemeinsam in einer Gruppe sein. Die Gefahr, dass sie dann nur aufeinandersitzen und irgendwo voneinander abhängig bleiben, sei gegeben, heißt es da. Das so pauschal abzuhandeln – das wäre mir jedoch zu einfach. Ich bin sehr froh, dass unser Kindergarten beide Lösungen anbietet: Hier können Kinder gemeinsam in eine Gruppe gehen, oder eben in getrennten Gruppen sein – das wird mit den Eltern abgesprochen und, wenn ein Platz verfügbar ist, auch entsprechend umgesetzt.
Geschwisterkinder: Gleiche Gruppe, andere Interessen
Ich hatte mir keine Sorgen gemacht darüber, dass meine Kinder zu sehr aufeinander sitzen würden. Sie sind starke, selbstständige Persönchen, wie ich finde. Sie haben unterschiedliche Interessen: Der Junge liebt Dinos, Bagger, Ritter. Die Tochter Glitzer, Schlösser, Prinzessinnen. So spielt oft jeder in seiner Welt, obwohl sie ansonsten tatsächlich ein Herz und eine Seele sind. Ich bin definitiv davon ausgegangen, dass sie sich im Kindergarten passende Freunde suchen, aber auch immer wieder zueinander finden. Als ich die Tochter fragte, ob sie ihren Bruder in ihrer Gruppe haben möchte, strahlte sie übers ganze Gesicht.
Auch ihre Erzieherin hat viele gute Erfahrungen mit Geschwistern gemacht, die in einer Gruppe sind. Und wir haben gute Erfahrungen mit der Erzieherin gemacht: Wir vertrauen ihr, und würden daher auch gerne den kleinen Bruder in ihre Obhut geben. Die Eingewöhnung? Dürfte kein Problem sein, wenn die Schwester den Bruder ab und an bei der Hand nimmt.
Fazit nach einigen Monaten gemeinsamer Kindergartenzeit
Was ich inzwischen sage, nach einigen Monaten gemeinsamer Kindergartenzeit? Für uns war dieser Weg richtig! Die Eingewöhnung des kleinen Bruders hat tatsächlich nur rund 10 Millisekunden gedauert – und schon saßen beide Kinder händchenhaltend im Morgenkreis. Die ersten Wochen hing der Bruder tatsächlich am Rockzipfel der Schwester, was aber beide schön fanden. Inzwischen hat er seine eigene kleine Jungs-Bande, und allen voran einen besten Freund, mit dem er von Kindergartenbeginn bis -ende zusammengluckt. Von ihm hat er gerade die erste Einladung zum Kindergeburtstag bekommen, worauf er sehr stolz ist. Die Tochter? Die wird dann zu einer ihrer Freundinnen gehen. Dass meine Kinder dennoch tagsüber auch gemeinsame Erlebnisse haben und über dieselben Erzieher, Projekte und Kindergartenfreunde reden können, das finde ich sehr schön – und sie selber auch.
Für uns jedenfalls fühlt es sich richtig an, dass sie in einer Gruppe stecken.
Unsere beiden sind auch in einer Gruppe. Die beiden kommen sehr gut miteinander zurecht, sind aber doch auch sehr eigenständig unterwegs. Sie haben gemeinsame Freunde aber auch jeder seine eigenen. Ich hatte damals auch überlegt, ob wir sie lieber getrennt schicken sollen. Aber mir gefielen die anderen beiden Gruppen nicht so gut. Und die kleine Mistmatz war auch immer extrem anhänglich. Für sie war es einfacher, den großen Bruder dabei zu haben. Und der Strietzi fand die Idee auch gleich gut, dass sie mit zu ihm kommt. “Dann kann ich auf sie aufpassen und ihr alles zeigen.” <3
(Ein weiterer Vorteil ist auch der logistische Aspekt. Bei uns ist eine Mutter mit 3 Kindern im Kindergarten, die sie auf alle 3 Gruppen aufgeteilt hat. Puh … Ausflüge, Elternabende, …. immer alles unterschiedlich.)
Jetzt waren sie ein Jahr zusammen, und er kommt nun sowieso in den Schulkindergarten. Aber sie ist schon so weit in der Gruppe angekommen, dass das nun kein Problem ist.
Ich finde es auch gut, dass wir im Kindergarten die Möglichkeit haben. Habe auch schon von anderen gehört, dass es stellenweise tatsächlich nicht erlaubt ist.
LG, Tina
Meine beiden waren in getrennten Gruppen, aber nicht weil sie mussten, sondern weil ich es so wollte. Bei uns im Kindergarten, haben die Gruppen verschiedene Themen Schwerpunkte. Der Prinz war in der Gruppe in welcher er viel bauen konnte und solche Dinge und ich wusste, dass meine Tochter dort einfach nicht hin passt. Sie ist mehr so der Denker, mit Zahlen und Wörtern spielen. Deshalb wollte ich, dass sie in eine andere Gruppe geht, aber das war für uns auch genau die richtige Entscheidung.
Aber ich finde es ziemlich blöd, dass es wirklich Kindergärten gibt, wo Geschwisterkinder nicht in die selbe Gruppe dürfen.
Liebe Grüße
Tashi
Ich finde es auch blöd, wenn pauschal entschieden wird. Das mit den Interessensgruppen aber klingt toll bei Euch!
[…] Warum wir uns übrigens dafür entschieden haben, beide Kinder in dieselbe Kindergartengruppe zu stecken – das lest Ihr hier. […]
[…] vor seinem dritten Geburtstag hatte er einen Platz in der Gruppe seiner großen Schwester bekommen. Das war gut für uns, anfangs, denn unsere Tochter hat ihm den Start in den neuen Lebensabschnitt erleichtert. Sein […]