In diesem Jahr haben sie einen Spätstart hingelegt: Die Kirschblüten sind erst ab jetzt, Ende April, in voller Pracht zu sehen. In anderen Jahren kann man sie in der Regel bereits ab Mitte April erleben. Die Kälte dieses Jahres aber hat die Schönheiten erst jetzt herausgelockt. Nun aber gilt es, sich auf den Weg zu machen, wenn man erleben will, was Kirschblüten-Franken alles zu bieten hat. Wir waren heute in Kalchreuth bei Nürnberg und haben uns die Blütenexplosionen angesehen. Ein Traum in Weiß!
Wie man nach Kalchreuth gelangt – und wo die weißen Blütenmeere in Franken ebenfalls besonders toll aussehen, das verrate ich, wenn du weiterliest. Wenn du dich auch im weiteren Verlauf des Jahres über den Entwicklungsstand der Kirschblüte und -frucht informieren wollt, empfehle ich dir einen Blick auf das Blütenbarometer Fränkische Schweiz. Denn auch, wenn die Früchte reif sind, sind folgende Spaziergänge äußerst lohnenswert:
Inhalt
Ein Spaziergang durch den Kalchreuther Kirschgarten
Kalchreuth ist ein idyllischer Ort mit 3000 Einwohnern und 5300 Kirschbäumen im Landkreis Erlangen-Höchstadt – und ein schöner Ausgangspunkt für Wanderungen, gerade für viele Nürnberger. Die Kirschblüte im “Kalchreuther Kirschgarten”, wie das Gebiet genannt wird, erlebst du am besten auf einem 3 Kilometer langen Naturerlebnispfad, der am Wanderparkplatz des Ortes beginnt. Der Wanderparkplatz ist nicht zu übersehen, wenn du etwa von Erlangen kommend nach Kalchreuth fährst.
Vom Parkplatz aus folgst du einfach der fruchtigen Beschilderung – es geht immer der Kirsche nach. Der Rundweg würde in zwei Richtungen funktionieren – wir gehen in Richtung des Sklavensees. Bereits dort sind wir beglückt: der See liegt idyllisch da und ist einfach schön. Am Ufer erfahren wir an Schautafeln, welche Fische im Wasser leben. So etwas finden die Kinder immer extrem spannend.
Dann aber geht’s weiter, einen breiten Weg hinauf zu den ersten Kirschgärten. Immer wieder gelangen wir auf diesem kurzen, aber abwechslungsreichen Weg zu Infotafeln und Mitmachstationen. Es gibt etwa eine Obstsorten-Säule oder eine Lausch-Ecke, die dazu animiert, das Summen und Brummen der Bienen und Hummeln, die hier ihren Job erledigen und die Blüten bestäuben, bewusst wahrzunehmen. Wir setzen uns auch mal auf eine der schönen Bänke in der herrlichen Landschaft, um die blühende Pracht intensiver zu genießen.
Kalchreuth: Immer der Kirsche hinterher!
Oben am Wiesenhang wird man für den steilen, aber nicht allzu langen Aufstieg mit einem herrlichen Ausblick auf den Sklavensee und die malerische Landschaft drumherum belohnt.
Wir biegen nach links ab, und es geht vorbei an weiteren blühenden Kirschgärten. Schließlich gelangen wir zum Ortseingang Kalchreuths und entdecken linkerhand einen neuen Spielplatz mit schönen Schaukelgeräten. Ein Stück weiter entdecken wir ein Tischchen am Wegesrand, an dem von Kindern geschnitzte Zauberstäbe verschenkt werden. Jeder der mag, kann natürlich auch spenden. Ist das nicht zauberhaft? Eigentlich viel zu schnell ist der Weg zu Ende, es geht zurück zum Parkplatz. Weil aber die Kinder noch nicht ausgetobt waren, sind wir noch zum neuen Kalchreuther Bewegungspark gegangen – und das war grandios: Es gibt hier eine Pumptrack-Bahn, diverse Kletter- und Wackelgeräte sowie einen tollen Balancier-Parcours. Geschlagene zwei Stunden haben sich die Kinder hier noch austoben können. Ein großer Spaß!
Next stop: Pretzfelder Kirschenweg
Ein weiterer Spot für Kirschblütenliebhaber ist Pretzfeld im Landkreis Forchheim, das in der Fränkischen Schweiz liegt. Überhaupt ist die Fränkische Schweiz mit 200.000 Kirschbäumen verteilt auf 2.500 Hektar Anbaufläche eins der größten Kirschenanbaugebiete in Deutschland. Auch und gerade die Landschaft um Pretzfeld verwandelt sich jedes Jahr ab April in ein weißes Blütenmeer, in das man auf einem fast 10 Kilometer langen Kirschenweg komplett eintauchen kann. Achtung: Weil uns der Weg mit den Kindern etwas zu lang erschien, nutzten wir die Möglichkeit, zwischen Station 6 und 7 an der Mariengrotte eine Abkürzung zu nehmen. Damit haben wir schätzungsweise gut drei Kilometer eingespart. In der Wegbeschreibung des Fränkischen Schweiz-Verein Pretzfeld kannst du den Weg und die Abkürzung gut nachvollziehen. Ebenso wie in Kalchreuth erfährst du auf vielen Tafeln alles über das leckere Früchtchen.
Startpunkt ist der Wanderparkplatz in der Nähe des Biergartens rechts am Ortsausgang nach Pretzfeld in Richtung Ebermannstadt. Es gilt, den Schildern mit Kirsche und Kirschenweg zu folgen – und zu genießen.
Walberla mit Talblick aufs Kirschblütenmeer
Wenn du beim Wandern lieber höher hinauswillst, aber trotzdem Kirschblüten erleben willst, empfehle ich dir eine ebenfalls kinderfreundliche Wanderung aufs 512 Meter hohe Walberla, den “Berg der Franken”. Startpunkt der kürzestmöglichen, knapp 2,5 Kilometer langen Wanderung ist der Wanderparkplatz bei Schlaifhausen. Dort startet ein Rundweg, der nach Belieben auch verlängert werden kann – einfach auf Schilder achten. Die gesamte Umgebung scheint derzeit von Blüten durchpudert zu sein, belohnt wird man in diesen Tagen oben mit einem tollen Talblick auf das herrlich duftende Blütenmeer.
Viel Spaß beim Entdecken, Riechen und Genießen!
[…] wollt, verrate ich Euch in einem eigenen Beitrag, wo Ihr in der Regel ab Mitte April auf einer Wanderung durch den Kalchreuther Kirschgarten fündig […]
Hallo, kann man auf dem Pretzfelder Kirschenweg zwischen den beiden Stationen 6 und 7 auch mit einem Kinderwagen abkürzen? Dazu finde ich leider sonst keine Informationen… danke schön!