(Ratgebertext mit Werbung) Natürlich darf ein 2-Jähriger beim Essen kleckern und wird es nicht schaffen, Spaghetti auf die Gabel zu drehen – und auch ein 5-Jähriger ist mit Hummerbesteck überfordert und damit, im Restaurant die Kellnerin zu siezen. Die Zeiten, in denen ein Kind still am Tisch sitzt, ein Buch für die bessere Haltung unter die Achsel geklemmt, sind längst vorbei. Dennoch gibt es manche Regeln und Tischsitten fürs gemeinsame Essen, die sich bereits an kleine Kinder richten, und mit denen größere Kinder bereits hervorragend umgehen.
Aber halt – muss das sein? Müssen wir Kinder dazu erziehen, sich beim Essen gut zu benehmen? Ich finde: Ja. Wer nämlich in der Lage ist, sich auch beim Essen und Trinken an gesellschaftliche Gepflogenheiten zu halten, wird es in der komplexer werdenden Welt leichter haben. Er wird erst im Haushalt des Kindergartenfreundes einen guten Eindruck hinterlassen, später am Mittagstisch in der Schule und irgendwann beim Businessabendessen mit Geschäftspartnern. Es ist höflich und appetitlich, sich beim Essen an gewisse Rituale zu halten und weder zu schmatzen noch mit den Fingern zu hantieren.
Kinder sind keine Benimm-Maschinen
Wir dürfen die Kinder dabei natürlich nicht überfordern, es muss altersgemäß zugehen, und Kinder sind keine Benimm-Maschinen: Sie müssen erst die Regeln verstehen können, an die sie sich halten sollen. Ich habe für einen journalistischen Beitrag für ein Familienmagazin mit Etikette-Trainern, Erziehern und Psychologen gesprochen und auf Basis dieser Gespräche eine Tabelle erstellt, bei der ich davon ausgehe, dass sie für die meisten Kinder gelten dürfte. Schaut mal, ob Ihr glaubt, dass ich richtig liege mit meinen Einschätzungen, was Eltern von Kindern eines bestimmten Alters in der Küche oder am Esstisch verlangen können:
Tischsitten für Kindergartenkinder
Im Alter von zwei Jahren
– können Kinder ein paar Minuten ruhig am Tisch sitzen bleiben
– können Kinder beim Tischdecken helfen
– können Kinder beim Tischabräumen helfen
Im Alter von drei Jahren
– können Kinder mit dem Sparschäler eine Karotte oder eine Gurke schälen (- das bestätigte mir eine Ernährungsberaterin!)
– verstehen Kinder „bitte“ und „danke“ und können auch fragen, ob sie „bitte ein Glas Wasser“ bekommen können
– können Kinder selbstständig vor dem Essen Händewaschen
– trinken Kinder ohne Hilfe aus einem Becher
– brauchen Kinder keine Spielsachen mehr mit an den Tisch zu nehmen
– können Kinder warten, bis alle mit dem Essen beginnen
– brauchen Kinder nichts mehr bewusst auf den Boden werfen
– können Kinder die Hände auf dem Tisch behalten
– sind Kinder in der Lage, 15 Minuten am Tisch sitzenzubleiben
– können Kinder vor dem Aufstehen fragen, ob das nun in Ordnung ist
– können Kinder allein mit Löffel und Gabel essen
Im Alter von vier Jahren
– müssen Kinder nicht mehr schlürfen oder schmatzen
– sind sie in der Regel in der Lage, in der Öffentlichkeit nicht mehr aufzustoßen
– können Kinder sitzen bleiben, bis alle aufgegessen haben
– schmutziges Geschirr in den Geschirrspüler räumen
Im Alter von fünf Jahren
– können Kinder alleine den Tisch decken
– können Kinder mit Messer und Gabel essen. Auch Spaghetti aufzurollen klappt jetzt schon bei vielen Kindern.
– können Kinder essen, ohne sich zu bekleckern
– aufessen, was sie sich selbst auf den Teller getan haben. Hat ein Erwachsener den Teller befüllt, müssen sie nicht aufessen.
– können sie Erwachsene bei der Unterhaltung am Tisch aussprechen lassen
Damit Kinder dieses Verhalten und diese Regeln verinnerlichen, ist es unerlässlich, dass Eltern gute Vorbilder sind. Wenn der Papa indes beim Essen Zeitung liest und die Mama ständig auf ihr Smartphone schaut, braucht sich niemand über das Kind zu wundern, das mit Essen spielt, und über den Jugendlichen, der bei Tisch mit seinen Freunden chattet. Wer sich hingegen höflich, hilfsbereit und appetitlich verhält, legt den Grundstein dafür, dass sein Kind ihn nachahmt.
Mit dem Essen spielt man nicht. Oder doch?
Natürlich kann gutes Benehmen am Esstisch auch spielerisch trainiert werden. Bei uns klappt es ganz gut mit folgendem Satz: „Stell dir vor, du bist bei einer Prinzessin zum Abendessen eingeladen. Wie würdest du neben dem vornehmen Mädchen sitzen, wie würdest du essen?” Klar übertreibt es meine Tochter dann mit gutem Benehmen und schneidet daraufhin ihre Bratwurst in viel zu viele kleine Stückchen – aber sie entwickelt bei diesem Spiel ein Bewusstsein für „vornehm“ und „unflätig“.
Kindergeschirr von Sigikid
Falls Euch das Kindergeschirr in diesem Beitrag so gut gefällt wie uns – es ist von Sigikid und aus Melamin gefertigt:
– Das Lieblingsgeschirr meiner Tochter heißt Finky Pinky, es kommt im Set daher und besteht aus Trinkbecher, Schüssel und Teller (Bild links).
– Auch das Set Forrest Grizzly erscheint im Set aus Becher, Schüssel und Teller (Bild rechts).
– Das Frühstücksbrettchen Prinzessin serviert gerne mal ein Käsebrot zum Frühstück oder lädt dazu ein, Karotten zu schälen oder Gurken zu schneiden.
– Und Piraten? Für die gibt es auch etwas, die frühstücken gerne mal vom Frühstücksbrett Pirat.
Die Klamotten, die die Kinder tragen, sind übrigens auch von Sigikid, die hatte ich neulich schon mal vorgestellt. Lustig, wie gut das Oberteil vom Mädchen zum Geschirr passt :-).
Ihr Lieben, ist es Euch auch wichtig, dass sich Eure Kinder beim Essen gut benehmen? Kommentiert mal, ich freue mich!
Wir achten da schon auch drauf. Unser Großer ist jetzt 5, und da klappt das schon relativ gut. Nur das Schneiden müssen wir noch üben. Da war ich aber bisher noch nicht so hinterher. Aber seine Marmeladensemmel schmiert er sich selbst. Spaghetti klappen auch schon gut. Tischdecken und -abräumen klappt auch.
Die Kleine ist jetzt 4, die stellt sich noch ein bisserl an. Aber das wird noch.
Ich liebe sigikid. Ich mag die Designs sehr gerne. Hatte das selbst als Kind schon getragen.
LG, Tina
Ich find es sogar faszinierend, wie gut Spaghettiessen bei Fünfjährigen klappen kann. Aber eben: Sie haben motorisch schon so viel drauf in dem Alter. Toll! Wir mögen, wie Du siehst, Sigikid auch total gerne. Ist einfach farbenfroh. Richtig toll.
Ich achte sehr darauf, dass meine Kinder ordentlich am Tisch sitzen. Ich versuche aber, ihnen das nicht aufzudrücken, sondern, dass sie es selbst als wünschenswertes Verhalten erachten.
Meistens klappt´s;-)
Unser 2-Jähriger findet es unglaublich lustig, absichtlich zu rülpsen. Das versuche ich gerade, ihm abzugewöhnen. Außerdem lernt er gerade, dass man nicht Schmatzen muss. Kapiert hat er es schon, nur noch keine Lust, es sein zu lassen. 🙂 Und Tisch decken und Spülmaschine einräumen macht der 4-Jährige (meistens) auch..