Diesem Wochenende habe ich lange entgegen gefiebert: Am Samstag war Abitreffen, nach 20 Jahren, in meiner niederbayerischen Heimatstadt Eggenfelden. Wie sie wohl jetzt sind, meine Freunde aus der Schulzeit? Haben sie Kinder, Karriere, Spaß – oder schaffen sie es, alles zu haben? Können wir noch etwas miteinander anfangen oder wird das Treffen ganz fürchterlich? Das alles ging mir vorher durch den Kopf.
Bis wir uns aber am Gymnasium trafen, verbrachten die Kinder den Tag bei Oma und Opa, sie warfen stundenlang Steine in den Teich und überfütterten die Fische. Harry und ich schlenderten derweil durch die Innenstadt: Zeit für ein Käffchen ohne Kinder, Zeit für gemütliches Shoppen in der Buchhandlung. Passend zum heutigen Tag, der vielleicht meine
Midlife-Crisis auslösen sollte, kaufte ich mir “Ich hatte mich jünger in Erinnerung. Lesebotox für die Frau ab 40”. Hey, 20 Jahre ist das Abi jetzt her? Unglaublich!
Monatelang aufgeregt – und heute gleich wohlgefühlt

Um 16 Uhr begann quasi der Ernst des Lebens. Ein Treffen, vor dem ich mich monatelang gefürchtet habe und wofür ich fast eine Bikini-Diät durchgezogen hätte. Komisch, dass ich mich mehr stresse, um Schulfreunden, die ich eeeeewig nicht gesehen habe, zu gefallen als Menschen, mit denen ich täglich zu tun habe.
Unser Treffen begann so, wie es damals, vor 20 Jahren, aufgehört hat: mit Alkohol. Mit einem Sektempfang am Musenhof der Schule. Und siehe da: Aller Respekt vor dem Treffen fiel sofort von mir ab und wir uns alle in die Arme. Total nett, alle, echt. Und lustig. Und alt, haha. Aber dennoch: Gut haben wir uns gehalten. Finde ich. Jedenfalls waren wir alle wiederzuerkennen.
Schulführung
Unser ehemaliger Englischlehrer, mit dem die meisten von uns
auf Klassenreise in den USA waren, ist jetzt Schulrektor – und hat uns durchs Gebäude geführt. Verblüffend, dass wir noch alle Wege wussten, trotz einiger Umbauten. Die 5a … Da fing alles an, weiland.
Pizzaessen mit alten Buddies und mit Bud
Danach Pizzaessen mit der Meute. Ich hatte einen guten Platz an einem Jungs-Tisch ergattert, sehr super und sehr lustig. (Ich bin auch erst auf Toilette gegangen, als ich wusste: der Platz passt und wird mir nicht mehr weggenommen, hihi). Danach waren wir noch etwas im Cosmo trinken, eine Bar, die einem meiner Schulfreunde seit fast 20 Jahren gehört. Klasse!
Derweil bei Oma und Opa …
Harry hat mich irgendwann geholt, und von einem kleinen Drama erzählt: Antonia ist beim Steine-in-den-Teich-werfen selber reingefallen. Opa ist beherzt gleich hinterhergesprungen und hat sie gerettet. Sie hat ganz lange geweint …. bis Harry sie mit Filly-Pferden, die wir tagsüber gekauft hatten, trösten konnte.
Leberkäs bei den Urgroßeltern als Katerfrühstück
Am nächsten Vormittag ging’s zu Uroma und Uropa auf den ehemaligen Bauernhof. Ja, ich war etwas verkatert. Umso besser hat mir der deftige Leberkäse geschmeckt. Lustig, die Kinder in der Bauernstube zu sehen, wo ich selber als Kind so oft war … Valentin sündigte gleich mal im Herrgottswinkel. Da macht es am meisten Spaß! 🙂
Na Servus, der Strauß
Auch im Wohnzimmer ist alles beim Alten: Der Franz Josef hängt auch immer noch da, an Uropas Schreibtisch. Na, servus!
Mit Uropa haben die Kinder dann noch Äpfel gepflückt.
Das Highlight war aber Uromas Treppenlift. Besser als Karussellfahren!
Nachher gab’s noch Straßenkreidenmalen mit Opa, und wir fuhren wieder gen Bamberg.
Fazit: Hat sich echt gelohnt, zum Klassentreffen zu fahren! Vor zehn Jahren war ich irgendwie enttäuscht vom Treffen, jetzt war’s aber richtig, richtig schön. Ich hoffe, das nächste Treffen ist in spätestens fünf Jahren!
Mehr Wochenenden in Bildern gibt es, wie immer, bei “geborgen wachsen”.